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Ausstellungen in den evangelischen Stadtkirchen Bad Schmiedeberg und Pretzsch

1. bis 30. November 2023

„Ziel: Umerziehung! Die Geschichte repressiver Heim­erziehung in der DDR“ 

Gewalt, Erschöpfung, Erniedrigungen - all das war Bestandteil der Kindheit von Alexander M. Der Junge war zu DDR-Zeiten in verschie­densten Heimen. Seine Mutter war freischaffende Künstlerin, alleiner­ziehend. Das passte allerdings der Staatsführung nicht. Frau M. sollte stattdessen als Näherin in einer Textilfabrik im Vogtland arbeiten. Dies überforderte Mutter und Sohn. Er fing an, die Schule zu schwänzen. Damit begann für Alexander eine traurige Reise. Unter anderem war er im geschlossenen Jugendwerkhof in Torgau gefangen. „Es war in jedem Fall schlimmer als ein Knast“, sagt Alexander M. Heute engagiert er sich im Opferbeirat der Gedenkstätte Jugendwerkhof Torgau.

 

Die Geschichte von Alexander M. ist eine von Hunderten - und eine von fünf, die in der Ausstellung „Ziel: Umerziehung! Die Geschichte repressiver Heim­erziehung in der DDR“ erzählt wird. Vom 1. bis 30. November 2023 wird sie in der Ev. Stadtkirche Bad Schmiedeberg zu sehen sein. Auf zwölf anschauli­chen Stellwänden mit multimedialen Elementen und zahlreichen biografischen Beispielen erfahren Besu­cherin­nen und Besucher die ideologischen Hinter­gründe „sozialistischer Umerziehung“ sowie die Funktionsweise des DDR-Heimsystems.

 

Was eigentlich waren ein „Spezialkinderheim“, ein „Durchgangsheim“ und ein „Jugendwerkhof?“ Wer wurde dahin ein­gewie­sen? Und welche Bedingungen herrschten dort für die aufgegriffenen Kinder und Ju­gendlichen? Und wie wirkten sich die Erfahrungen der „Insassen“ auf ihr späteres Leben aus? 

 

Eröffnet wird die Exposition am Mittwoch, 1.11., um 19.30 Uhr durch Frau Manuela Rummel, Leitung Bildung, Vermittlung und Öffentlich­keits­arbeit der Gedenkstätte Geschlosse­ner Jugendwerkhof Torgau.

Zum weiteren Beiprogramm gehören eine Lesung mit der Potsdamer Autorin Grit Poppe, ein Vortrag mit Diskussion mit dem Historiker Christian Sachse, Berlin, sowie zwei Filmabende zum Thema.

 

Geöffnet ist die Ausstellung zu den Öffnungszeiten der Stadtkirche dienstags von 10 bis 12 Uhr, freitags von 10 bis 12 und 14 bis 16 Uhr sowie samstags und sonntags von 14 bis 16 Uhr. Der Eintritt ist frei, 

um eine Spende wird gebeten.

Gefördert wird die Präsentation in Bad Schmiedeberg durch die Beauftragte des Landes Sachsen-Anhalt zu Auf­arbeitung der SED-Diktatur in Magdeburg.

Beiprogramm:

Mittwoch, 1.11., 19.30 Uhr, Ev. Stadtkirche Bad Schmiedeberg: 

Eröffnung durch Manuela Rummel, Leitung Bildung, Vermittlung und Öffentlichkeitsarbeit der Gedenkstätte Geschlosse­ner Jugendwerkhof.

Freitag,  3.11., 19.30 Uhr, Gemeindehaus Kirchstr. 5: 

Gesprächsabend mit dem Film „Freistatt“ (BRD 2015, 104 Min.): Sommer 1968 in der alten BRD: In der Diakonie Freistatt werden Jungen unter dem christlichen Deckmantel gezüchtigt. Statt in die Schule zu gehen, müssen sie unter menschenverachtenden Bedingungen schwere körperliche Arbeit im Moor leisten. Wer nicht spurt, muss leiden. Mit Gewalt versuchen die Aufseher, genannt „Brüder“, den Willen der Jungen zu brechen - körperlich und verbal. Aber Wolfgang wehrt sich …

Mittwoch, 8.11., 19.30 Uhr, Gemeindehaus Kirchstr. 5: 

Buchlesung mit der Autorin Grit Poppe, Potsdam

Grit Poppe, geboren 1964 in Boltenhagen, studierte am Literaturinstitut in Leipzig und schreibt für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Ihr Jugendroman „Weggesperrt“ wurde mehrfach ausgezeichnet. Im Gepäck hat sie aber auch den aktuellen Kriminalroman „Rabenkinder“ aus dem Milieu des Jugendwerkhofs Torgau 1989. 

Mittwoch, 15.11., 19.30 Uhr, Gemeindehaus Kirchstr. 5: 

Vortrag und Diskussion mit Christian Sachse, Berlin 

Der Historiker, Politikwissenschaftler und Theologe Christian Sachse war bis 1990 als Jugendpfarrer in Torgau tätig. Auf eine Promotion über Wehrerziehung in der DDR folgten zahlreiche Forschungs­projekte zur Geschichte der DDR. Der Experte für DDR-Heim­erziehung ist Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat der Gedenkstätte Geschlossener Jugendwerkhof Torgau.

Freitag, 24.11., 19.30 Uhr, Gemeindehaus Kirchstr. 5: 

Gesprächsabend mit dem Film „Systemsprenger“ (BRD ´20, 120 M.):

Das mehrfach ausgezeichnete Drama stellt ein 9-jähriges Mädchen in den Mittelpunkt, das als titelgebender „Systemsprenger“ einen Leidens­­weg zwischen wechselnden Pflegefamilien, Aufenthalten in der Psychi­a­trie und Heimen und erfolglosen Teilnahmen an Anti-Aggressions-Trainings durchläuft… Beurteilung der Jury: „‘System­sprenger‘ ist ein außergewöhnliches Spielfilmdebüt, das sich durch große Kraft und Konsequenz auszeichnet.“

 


1. bis 30. September 2023  Ev. Stadtkirche Bad Schmiedeberg
„Der Elbebiber ist zurück“

In Brandenburg wie auch in Sachsen-Anhalt fast ausgerottet erholen sich die Bestände des Elbebibers (Castor fiber albicus) seit einigen Jahren wieder. Die faszinierenden Tiere sind  allerdings auch immer wieder in den Schlagzeilen wegen gefällter Bäume und überschwemmter Gärten und Äcker.

Doch warum fällen Biber eigentlich Bäume und stauen das Wasser? Was bringt der Biber für uns und für die Natur für Vorteile und warum darf niemand so leicht einem Biber an den Pelz? Das und vieles mehr verrät die Ausstellung „Der Elbebiber ist zurück“.

Die fünf informative Tafeln umfassende Wanderausstellung des BUND Brandenburg werden ergänzt durch Anschauungsmaterial aus dem Naturparkhaus Bad Düben und dem „Verein Dübener Heide e.V.“. Sie wird am Freitag, dem 1. September 2023, um 19.30 Uhr mit einem Vortrag von Jörg Schuboth von der Landeskompetenz­stelle für Biberschutz Sachsen-Anhalt eröffnet.

 

Ein Gesprächsabend mit dem Spielfilm „Der Biber“ (USA 2011, mit Mel Gibson und Jodie Foster)  wird am Freitag, 15.9., 19.30 Uhr in der Kirche/im Gemeindehaus stattfinden.

 

Geplant sind auch 2 Projekttage am 20. und am 21. September mit 2 Schulklassen der Sekundarschule Bad Schmiedeberg.

 

Geöffnet im Rahmen der „Verlässlich Geöffneten Kirche“ dienstags von 10 bis 12 Uhr, freitags von 10 bis 12 und 15 bis 17 Uhr samstags und sonntags von 15 bis 17 Uhr.

 


01.07.-31.08.2023, Stadtkirche Pretzsch

„Leseland DDR – Geschichte der DDR im Spiegel ihrer Literatur“

Die von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED -Diktatur herausgegebene Ausstellung ist ein Beitrag zur

Kulturgeschichte der DDR und zugleich eine An­regung für Jung und Alt, die Geschichte dieser Staates im Spiegel

seiner Literatur (neu) zu erkunden.

Die Schau umfasst 20 Tafeln.

Zu besichtigen während der Gemeindeveranstaltungen und nach telefoni­scher Absprache unter 0160-3656414.


01.06.-30.06.2023, Stadtkirche Bad Schmiedeberg:
„17. Juni kompakt: Der Volksaufstand in der DDR 1953.“
Der Volksaufstand in der DDR vom 17. Juni 1953 jährt sich 2023 zum 70. Mal. Die Ausstellung der
Bundesstiftung Aufarbeitung fasst die Geschichte auf sechs Tafeln kompakt zusammen.
Illustrationen, Infografiken, zeithistorische Fotos und leicht verständliche Texte zeichnen die
Ereignisse um den 17. Juni nach.
Am 17. Juni 1953 gehen im Osten Deutschlands über eine Millionen Menschen auf die Straße. Aus
einem sozialen Arbeiterprotest wird ein Volksaufstand, der die gesamte DDR erfasst. Einzig das
Eingreifen sowjetischer Panzer sichert an diesem Tag die kommunistische Diktatur in der DDR. Ein
erinnerungswürdiges Datum der deutschen Demokratiegeschichte. Es führt die Macht und
Ohnmacht der Menschen vor Augen. Zugleich erinnert das Datum an die Bedeutung demokratischer
Werte.
Die Ausstellung umfasst 6 DIN A1-Plakate. Die Präsentation wird von der Landesbeauftragten zur
Aufarbeitung der SED-Diktatur unterstützt und ist zu besichtigen zu den Öffnungszeiten der
Stadtkirche Bad Schmiedeberg dienstags und freitags von 10 bis 12 Uhr sowie freitags, samstags
und sonntags von 15 bis 17 Uhr. Gruppen werden um eine Voranmeldung gebeten.
Der Eintritt ist frei, um eine Spende zur Deckung der Unkosten wird freundlich gebeten.

 


Ausstellungen 2022 in Pretzsch und Bad Schmiedeberg


1.November bis 30.November 2022, Ev. Stadtkirche Bad Schmiedeberg

Als Jüd:innen markiert und verfolgt.
Jüdische Identitäten und NS-Tatorte in Sachsen-Anhalt
Im Kontext des Festjahres „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ entstand unter Federführung  der Stiftung Gedenkstätten Sachsen-​Anhalt die Wanderausstellung „Als Jüd:innen markiert und verfolgt. Jüdische Identitäten und NS-​Tatorte in Sachsen-​Anhalt“.
Im Fokus der Ausstellung stehen zwölf Menschen, die von den Nationalsozialisten als jüdisch markiert und als Konsequenz daraus gewaltsam aus der sogenannten Volks­gemeinschaft ausgeschlossen wurden.
Im Rahmen der diesjährigen Ökumenischen FriedensDekade „ZUSAMMEN:HALT“ wird die Aus­stellung in der Ev. Stadtkirche Bad Schmiedeberg zu sehen sein. Die Eröffnung erfolgt am Mittwoch, 2.11., um 19.30 Uhr zunächst in der Stadtkirche. Anschließend berichten MitarbeiterInnen der beteiligten Gedenkstätte KZ Lichtenburg Prettin in einem Gemeindeabend vom Zustande­kommen der Exposition, stellen die Gedenkstätte vor und laden zum Gespräch.


1.September bis 16. Oktober 2022, Ev. Stadtkirche Bad Schmiedeberg
Bibel-ABC: 500 Jahre „Septemberbibel“
Vor 500 Jahren, im September 1522, erschien in Wittenberg erstmals jene epochale Übersetzung des „Neuen Testaments“, die Martin Luther während seines Zwangsaufenthaltes auf der Wartburg in den Monaten davor angefertigt hatte. Weltweit wird an dieses Ereignis erinnert, natürlich auch in Bad Schmiedeberg. Eine Wanderausstellung des Cansteinschen Bibelzentrums Halle informiert vor allem auch interessierte Laien auf mehreren Schautafeln über Entstehung, Aufbau und Inhalt der Bibel.
Geöffnet ist die Ausstellung zu den Öffnungszeiten der Kirche dienstags und freitags von 10-12 und 15-17 Uhr sowie samstags und sonntags von 15-17 Uhr
Eintritt frei, ein Beitrag zur Deckung der Unkosten wird erbeten.

 


1. Juli bis 31. August 2022, Ausstellung in der Ev. Stadtkirche Pretzsch:
„Voll der Osten. Leben in der DDR“

Eine Fotoausstellung mit Fotos von Harald Hauswald und Texten von Stefan Wolle

„OSTKREUZ-Agentur der Fotografen“ und die „Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED“ laden mit der Ausstellung „Voll der Osten. Leben in der DDR“ zu einer Bilderreise in die Zeit der Teilung ein. Gezeigt wird eine ungeschminkte DDR-Realität, an die sich heute selbst Zeitzeugen kaum mehr erinnern. Die Ausstellung präsentiert auf 20 Tafeln über 100 bekannte und unbekannte Fotos von Harald Hauswald. Die Texte der Ausstellung hat der Historiker und Buchautor Stefan Wolle verfasst, der wie der Fotograf in der DDR aufgewachsen ist.
Die Ausstellungstafeln verlinken mit QR-Codes zu kurzen Videointerviews im Internet, in denen der Fotograf darüber berichtet, wie und in welchem Kontext das jeweils zentrale Foto der Tafel entstanden ist.

 


01.06.-30.07.2022, Ev. Stadtkirche Bad Schmiedeberg:

„Von Einheit zu Vielfalt - Bildung und Erziehung in der DDR und deren Wandel seit 1990“

Das Martin-Luther-King-Zentrum in Werdau hat eine neue Ausstellung gestaltet, die sich mit dem Bildungssystem in der DDR beschäftigt. Auf 20 Rollbildern wird von dem Neuanfang in Ost- und Westdeutschland nach dem Kriegsende, von den Neulehrern der DDR der 50er Jahre über die Zeit des Bildungsministeriums unter Margot Honecker bis zur Umgestaltung nach 1990 berichtet. Dabei spielt das komplizierte Verhältnis zwischen Schule und Kirche eine besondere Rolle. Eröffnet wird die Exposition mit einem Ausstellungsrundgang und Gesprächsabend am Mittwoch, 1. Juni, 19.30 Uhr, in der Stadtkirche.
Geöffnet ist die Exposition zu den Öffnungszeiten der Stadtkirche dienstags und freitags von 10 bis 12 und 15 bis 17 Uhr und samstags und sonntags von 15 bis 17 Uhr.
Der Eintritt ist frei.

 

Zur Ausstellung:
„Von Einheit zu Vielfalt - Bildung und Erziehung in der DDR und deren Wandel seit 1990“
 

Bildung und Erziehung sind in der DDR untrennbar miteinander verbunden. Grundlage ist das politische Verständnis der SED, das das gesamte gesellschaftliche Leben, zum Teil hinein ins persönliche Leben durchzieht. Um ihren Führungsanspruch durchzusetzen, versucht die Partei, vor allem über Bildungsinstitutionen und Massenorganisationen, die Gesellschaft von der Richtigkeit der marxistisch-leninistischen Ideologie zu überzeugen – und wenn nötig, auch zu deren Akzeptanz zu zwingen.
Das pädagogische Ziel ist die »Bildung und Erziehung allseitig harmonisch entwickelter sozialistischer Persönlichkeiten«. »Erziehung« meint im Wesentlichen gesellschaftliche Kontrolle, Belehrung und, wo dies nicht hilft, Disziplinierung.
Anders als in der Bundesrepublik, wo das Bildungssystem durch die Kulturhoheit der Länder viele Facetten aufweist, ist in der DDR das gesamte Bildungswesen als einheitliches sozialistisches Bildungssystem definiert. An dessen Spitze steht das Ministerium für Volksbildung, in dessen Aufgabenbereich u. a. Grundsatzentscheidungen, Lehrpläne sowie Ausbildung und Vergütung der Lehrkräfte fallen. Kinder und Jugendliche sollen – vom Kleinkindalter an – zu Mitgliedern der sozialistischen Gesellschaft erzogen werden und sich mit dem DDR-Staat verbunden fühlen.
Neben Schule und Beruf durchlaufen Kinder und Jugendliche in der DDR ein paralleles Erziehungssystem in Gestalt der Pionierorganisation »Ernst Thälmann« und anschließend für die meisten in der »Freien Deutschen Jugend« (FDJ). Die verschiedenen Freizeitangebote, die organisierte Feriengestaltung und die sozialistische Wehrerziehung zählen ebenfalls zu diesem mit den Ausbildungseinrichtungen koordinierten Erziehungssystem.
Mit der politischen Wende erfolgt ein allumfassender ideologischer und struktureller Systemwechsel enormen Ausmaßes. Im Prozess der Umstrukturierung sind indessen keine einfachen Kopien westdeutscher Schulsysteme entstanden. Vielmehr haben die einzelnen neuen Bundesländer die ihnen im Rahmen der Länderzuständigkeit für den Bildungssektor eingeräumte Möglichkeit genutzt, sich eigenständige Lösungswege und Reformmodelle zu erschließen.
Aus dem System der Einheit entstand ein System der Vielfalt.

Eine Ausstellung des Martin-Luther-King-Zentrums für Gewaltfreiheit und Zivilcourage e. V. Gefördert von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, dem Sächsischen Landtag und dem Landkreis Zwickau.

Die Ausstellung umfasst 20 Rollup-Tafeln (85x218 cm)

 

 

 

 


Ausstellungen 2021 in Pretzsch und Bad Schmiedeberg – Stand März 2021

 

01.-31.05.2021, Ev. Stadtkirche Pretzsch:
„Vom Wert der Bäume“

Zum Projekt „Verlässlich geöffnete Kirche“ in Pretzsch sollen nicht nur offene Kirchentüren, sondern auch die Organisation von Konzerten und Ausstellungen gehören. Für den Monat Mai wird uns vom BUND Brandenburg die Ausstellung „Vom Wert der Bäume“ zur Verfügung gestellt. Die informative Wanderausstellung besteht aus fünf Schautafeln und zeigt in eindrucksvollen Bildern und lesenswerten Texten die Bedeutung speziell der Alleebäume für unser Landschaftsbild auf. Aber auch die Bedrohung dieser oft Jahrhunderte alte Kulturen durch Klimawandel, Autoverkehr und mensch liche Rücksichtslosigkeit wird vor Augen geführt. Die aufgeführten Beispiele aus dem Land Branden burg lassen sich 15.06.-31.07.2021, Ev. Stadtkirche Bad Schmiedeberg:durchaus auch auf die Situation entlang unserer Stadt- und Landstraßen übertragen.


15.06.-31.07.2021, Ev. Stadtkirche Bad Schmiedeberg:
„Es hat(te) gedreckt - Vom Wandel des einstigen Braunkohlelandes DDR bis heute“
Braunkohle war der mit Abstand wichtigste Energieträger der rohstoffarmen DDR. Aus der Braunkohle wurde gemacht, was sich nur irgendwie gewinnen ließ. Bis zu 300 Millionen Tonnen Braunkohle wurden pro Jahr im Land gefördert – Zeit für eine systematische Nachnutzung und Sanierung blieb nicht, finanzielle Möglichkeiten standen kaum zur Verfügung, kurzsichtige Ausbeutung war das Motto. Und so wurde Tagebau für Tagebau erschlossen.
Die Folgen für die Umwelt waren gravierend. Große Landschaftsflächen wurden zerstört und viele Menschen verloren ihre Heimat. Aufgrund unzureichender Filterung wurden bei der Verwertung der Kohle in Kraftwerken oder Haushalten Unmengen an Schadstoffen und Asche ausgestoßen. Und so hatte es in der DDR "gedreckt, vor allem in Mölbis, dem einst schmutzigsten Dorf Europas, und in vielen anderen Braunkohleregionen in der DDR. Mit dem politischen Umbruch 1989/90 gab es immense Veränderungen. Zwar konnte sich bald die Umwelt erholen, aber die Kohleregionen mussten einen dramatischen Strukturwandel verarbeiten. Über 90 Prozent der Arbeiter und Arbeiterinnen in der Kohle wurden entlassen und zahlreiche Kraftwerke und Tagebaue geschlossen. Der Abbau der Braunkohle hat die Landschaft im heutigen Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt über große Flächen für immer verändert. Mondlandschaften sind entstanden; hunderte Tagebaurestlöcher haben sich in eine einzigartige Seenlandschaft verwandelt. Mit dem Kohleausstiegsgesetz will Deutschland die Kohleverstromung schrittweise verringern und bis spätestens Ende 2038 ganz beenden. Das anvisierte Ende der Braunkohleverstromung fordert die Regionen nun erneut. Ein neuer Strukturwandel steht an. Die Ausstellung des Martin-Luther-King-Zentrums für Gewaltfreiheit und Zivilcourage e. V. Werdau umfasst 20 Rollups und wird gefördert von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, dem Sächsischen Landesbeauftragten zur Aufarbeitung der SED Diktatur und dem Landkreis Zwickau.

 

 

17.08.-17.10.2021, Ev. Stadtkirche Bad Schmiedeberg:
„Von Liebe und Zorn – Jung Sein in der Diktatur“

Die Ausstellung erzählt die Geschichte von „Barry“, „Fetzer“ und ihres Erfurter Freundeskreises in den Siebziger Jahren in der DDR. Die Jugendlichen hatten ihre eigenen Träume jenseits der DDR-Realität. Wie kann man in einer Diktatur anders sein? Was hatte dies für Konsequenzen? „Liebe und Zorn“ schaut in die Vergangenheit und verdeutlicht mit reichlich Material einen zuweilen vergesse-nen Teil der deutschen Geschichte.Vor etwa 40 Jahren träumten „Barry“, „Fetzer“ und ihre Erfurter Freundinnen und Freunde von einer besseren Welt in Liebe und Toleranz. Sie träumten von San Francisco und Paris. Und von Pink-Floyd-Konzerten. Aber da sie in der DDR lebten, waren diese Dinge für sie so unerreichbar wie der Mond. Denn es gab eine Mauer, die sie von all dem trennte. Und hinter dieser Mauer waren solche Hippie-Träume verdächtig, vor allem, wenn man versuchte so zu leben und den Mut hatte anders zu sein.Der Erfurter Freundeskreis lebte in einer Diktatur, die Jugendliche zu „sozialistischen Persönlich-keiten“ erziehen wollte. Aber die vorgegeben Helden konnten sie nicht begeistern, ebenso wenig wie die vom Staat verordnete Lebensweise und Kulturpolitik.Die interaktive Ausstellung erzählt ihre Geschichten und zeigt auf, wie sie versuchten, im DDR-All-tag ihr „Anderssein“ zu leben und deshalb Einschränkungen, bis hin zu harten Repressionsmaßnah-men erleben mussten. Die Erlebnisse des Freundeskreises werden hauptsächlich in der sie prägenden Jugendzeit, von 1973 bis 1983, dargestellt. Erstmals gezeigte Privatfotos, persönliche Dokumente und Stasiakten-Auszüge lassen die Geschichten der Protagonisten und den Alltag in der Diktatur le-bendig werden.Die Ausstellung wird am Dienstag, 17. August 2021, um 19.30 Uhr in der Stadtkirche Bad Schmie-deberg im Beisein der Kuratoren, Marina Böttcher und Uwe Kulisch, Erfurt, eröffnet. Moderiert wirdder Abend durch den örtlichen Organisator, Pfarrer i.R. Christoph Krause, Pretzsch. Die musikalischeGestaltung übernimmt Albrecht Henning, Pfarrer in Krina, mit einigen passenden Songs dieser Zeit zur Gitarre.Ein reichhaltiges Beiprogramm wird die Ausstellung begleiten. Dazu gehören Konzerte mit André Herzberg (ehemals „Pankow“, Donnerstag, 9. September), dem Gitarrenduo Friedrich & Wiesenhütter, Berlin (Sonntag, 3.10.), und der Leipziger Liedermacherin Peggy Luck (Freitag, 8.10.)sowie eine Buchpräsentation mit Annette Hildebrandt und Lothar Tautz *), Berlin (Mittwoch, 6.10.), jeweils 19.30 Uhr in der Stadtkirche.

 

*) „Gehen oder bleiben?“

Lesung und Gespräch am Mittwoch, 06.10.2021, 19.30 Uhr, Stadtkirche

Bad Schmiedeberg Annette Hildebrandt, „An des Haffes anderm Strand“- Flucht aus Ostpreußen 1945,Lothar Tautz, „Kleiner Pionier was nun?“ - Flucht aus Erfurt 1975.Das Autorenteam Hildebrandt-Tautz trägt Fluchtgeschichten aus beiden deutschen Diktaturen vor. Die Gäste der Veranstaltung haben Gelegenheit, über ihre eigene Herkunft zu erzählen und die Umstände, die sie an ihren jetzigen Lebensort gebracht haben. Auf einer Landkarte werden die Geburtsorte markiert, sodass ein lebendiges Bild der Wege entsteht, die die Anwesenden nach Bad Schmiedeberg geführt haben. (Dauer der Veranstaltung: 90 Minuten)

 

 

 

 

01.07.-30.09.2021, Ev. Stadtkirche Pretzsch:
„Orgellandschaft Elbe-Elster“

Die Orgel wird wegen ihres prächtigen Äußeren und ihres gewaltigen Klanges oft als „Königin der Instrumente“ bezeichnet. Als abendländisches Hauptinstrument der Liturgie steigert sie nicht nur die Feierlichkeit der Gottesdienste, sie symbolisiert mit ihrem vielstimmigen Klang auch den Zusammen klang zwischen himmlischer und weltlicher Sphäre. Keine Orgel ist wie die andere; jede ist an die Akustik des Raumes angepasst, in dem sie erklingt. Die prächtigen Instrumente in Kirchen und Konzertsälen sind Meisterwerke des Instrumentenbaus und der Feinmechanik. Von der Antike bis heute spiegelt der Orgelbau technische Entwicklungen, aber auch stilistische Umbrüche wider, so dass heute an vielen erhaltenen oder restaurierten Orgeln die Stilvielfalt von 500 Jahren Kirchenmusik zu erkennen und klanglich zu erleben ist. Deutschland zählt zu den wichtigsten Ländern für die Weiter entwicklung des Orgelbaus und der Orgelmusik. Beides wurde vor drei Jahren von der UNESCO als Immaterielles Kulturerbe der Menschheit anerkannt.
2021 wird die Orgel „Instrument des Jahres“ sein. Anlass für uns, eine vom Verein „Mitteldeutsche Kirchenstraße“ vor einigen Jahren konzipierte und gestaltete Ausstellung über die vielfältige Orgel landschaft des brandenburgischen Elbe-Elster-Landkreises in unsere Elbestadt zu holen. Beispielhaft werden kleine und größere Orgeln in Bild und Text vorgestellt und laden vielleicht zu einer Elbüber querung in den „Nahen Osten“ ein.
Beim Orgelkonzert mit dem renommierten italienischen Solisten Paolo Moreni, Mailand, am Donners tag, 22. Juli, 17 Uhr, wird dann unsere eigene Orgel (erbaut von Moritz Baumgarten, Zahna, 1846) zu hören sein.


01.-31.11.2021, Ev. Stadtkirche Bad Schmiedeberg:
„Die Kinder vom Schloss La Hille“

Mit eindrucksvollen Fotografien und Texten aus Originalbriefen schildert die Wanderausstellung „Die Kinder von Schloss La Hille“ die sicherlich einmalige Geschichte, wie fast 100 jüdische Kinder im besetzten Frankreich des 2. Weltkrieges erst von Schweizer Lehrern und Lehrerinnen über das Rote Kreuz betreut und später vor der Deportation gerettet und z.T. in die sichere Schweiz gebracht werden - unter Gefahr auch für das eigene Leben.

Eine Ausstellung von Friedensbibliothek und Antikriegsmuseum Berlin im Rahmen der Ökumeni schen FriedensDekade 2021. Im Beiprogramm Konzerte mit dem „singenden Mathelehrer“ Melvin Haack von der Berliner Band „Schnaps im Silbersee“  (Fr., 12.11.) und dem Jazzensemble TRIO.Diktion mit der Posaunistin Marion Hausmann aus Leipzig (Mi., 24.11.).
Zur Aufführung kommt, wenn rechtlich möglich, außerdem „Au Revoir, les enfants!“, mehrfach preisgekrönter Spielfilm von Louis Malle, 1987, über einen jüdischen Mitschüler, der 1944 in einem französischen, katholischen Internat versteckt wurde.

 


 

„Graben für den Frieden?“ - Die Bausoldaten in der DDR

 

Ausstellung im Rahmen der Ökumenischen FriedensDekade 2020

 

Berichte zur Ausstellung finden Sie hier:  Umkehr zum FriedenSpatis erinnern sich.
 

Die Wanderausstellung „Graben für den Frieden? - Die Bausoldaten in der DDR“,

herausgegeben vom Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V., arbeitet die Geschichte einer vom Staat und von der Gesellschaft marginalisierten „Gruppierung“, nämlich der „Bau­soldaten“ oder „Spatis“, wie sie gern in Insider­kreisen genannt wurden, unter Ver­­wen­dung teilweise bisher nicht veröffentlichter Fotos und Dokumente historisch auf.
 

Zum Hintergrund Variante 1:
In der DDR gab es für Wehrpflichtige kein verfassungsmäßiges Recht auf Kriegs­dienst­verweigerung aus Glaubens- und Gewissensgründen. Mit der Einführung der Wehrpflicht 1962 kristallisierte sich allerdings ein Potential an Wehrdienst­verweigerern heraus, weshalb die Staats- und Parteiführung die „Anordnung des nationalen Verteidigungsrates der Deutschen Demokratischen Republik über die Aufstellung von Baueinheiten im Bereich des Ministeriums für Nationale Verteidigung“ im September 1964 in Kraft treten ließ. Entsprechend ihrem Wortlaut konnten Wehrpflichtige, welche sich auf „religiöse Anschauungen“ oder „ähnliche Gründe“ beriefen, in der Nationalen Volksarmee einen waffenlosen Dienst als Bausoldat ableisten. Dies war im gesamten Ostblock die einzige Möglichkeit eines waffenlosen Wehrdienstes!
In der militarisierten, durch Propagierung von allen Militärischen geprägten Zivil­gesellschaft mussten Waffendienstverweigerer allerdings mit Diskriminierung und Stigmatisierung rechnen. Hierzu gehörten Bildungs- und Berufsnachteile, aber auch die Beobachtung und Kontrolle durch die Staatssicherheit.
 

Zum Hintergrund Variante 2:
Am 7. September 1964 ordnete der Nationale Verteidigungsrat der DDR die Einrichtung von Baueinheiten innerhalb der Nationalen Volksarmee an. Dieser Dienst war in der DDR die einzige legale Möglichkeit der Waffendienstverweigerung. Die Bausoldaten hatten auf ihren Schulterstücken einen Spaten, weshalb sie im Volksmund auch "Spatensoldaten" genannt wurden. Trotzdem waren sie reguläre Angehörige der NVA. Sie wurden zu Bautätigkeiten eingesetzt, anfangs meist in militärischen Objekten, später auch im zivilen Bereich. Die Entscheidung der jungen Männer gegen den regulären Waffendienst erforderte Zivilcourage. Die Mehrzahl der Bausoldaten sah sich selbst als Mahner für Frieden und Demokratie.

 

Zum Ausstellungskonzept:
Neben einem Abriss der historischen Entwicklung thematisiert ein Exkurs den Aspekt der prinzipiellen Wehrdienstverweigerung, der spezifischen Konflikte, mit denen die Bausoldaten durch die militärische Einbindung oder die Arbeitseinsätze beim Bau militärischer Anlagen zu kämpfen hatten. Einen weiteren Schwerpunkt bilden die Aktivitäten einiger Bausoldaten nach dem Militärdienst, ihr Engagement gegen die Militärdoktrin der DDR, Beratung und Aufklärung junger Wehrpflichtiger über den Bausoldatendienst, auch unter dem Dach der Kirche.

 

Die Ausstellung besteht aus 15 gerahmten Bild-/Texttafeln und ist vom 1.-30. 11.2020 zu den Öffnungszeiten der Stadtkirche, also dienstags und freitags von 10-12 und 14-16 Uhr und samstags und sonntags von 14-16 Uhr zu besichtigen.

Weitere Termine, auch für interessierte Gruppen und Kreise, können telefonisch unter 0160.3656414 verabredet werden.

 

Der Eintritt ist frei, um eine Spende zur Finanzierung wird freundlich gebeten.

Ein Gesprächsabend mit Zeitzeugen ist für Montag, 16.11., 19.30 Uhr im Bad Schmie­de­berger ev. Gemeindehaus, Kirchstr. 5, unter dem Titel „Schwerter zu Spaten? Die Bausoldaten in der DDR“ geplant. Dabei wird der 2015 produzierte gleichnamige Dokumentarfilm (30 Min.) als Impuls aufgeführt, danach kommen Zeitzeugen zur Sprache, darunter u.a. einer der letzten „Spatis“, nämlich der Ortskantor Otto-B. Glüer, zu Wort.

 


„Könnten die Gefallenen reden - Heinrich Böll im 2. Weltkrieg“
Friedensbibliothek-Antikriegsmuseum Berlin

Die neue Ausstellung im Rahmen der Ökumenischen Friedensdekade 2019 widmet sich dem Leben und Wirken des deutschen Literaturnobelpreisträgers Heinrich Böll und seinem unermüdlichen Einsatz für Frieden und Verständigung in der Zeit des Kalten Krieges.

Vom 29.10. bis 24.11.2019 in der ev. Stadtkirche Bad Schmiedeberg zu den Öffnungszeiten der „Offenen Kirche“ dienstags und donnerstags bis sonntags von 14 bis 16 Uhr

 


„Wind of change -Die DDR und das Jahr 1968 in der DDR"
"1968" war ein Jahr des Aufbruchs und der Proteste. Die internationale Jugend lehnte sich gegen die herrschenden Verhältnisse auf.Während im Westen Deutschlands 1968 vor allem mit "Jugendrevolte" assoziiert wird, wird das Jahr in der ehemaligen DDR mit dem "Prager Frühling" und dessen gewaltsamer Niederschlagung verbunden.
Die Wanderausstellung des Martin-Luther-King-Zentrums Werdau widmet sich diesen globalen Ereignissen und legt den Schwerpunkt auf die "DDR und das Jahr 1968".
Die Ausstellung wurde von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, dem Sächsischen Landesbeauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, dem Landkreis Zwickau und der Stadt Werdau gefördert.
Sie findet vom 3.9 bis 29.9. 2019 in der Ev. Stadtkirche Bad Schmiedeberg statt und ist dienstags und donnerstags bis sonntags von 10 bis 12 und 15 bis 17 Uhr geöffnet.
 

Der Eintritt ist frei, um eine Spende zur Deckung der Unkosten wird freundlich gebeten.


17.6.-18.8.2019:
„Unsere Zukunft hat schon begonnen. Das christliche Umweltseminar Rötha“
Die Wanderausstellung »Unsere Zukunft hat schon begonnen« zeigt die verfehlte Umweltpolitik und die massive Zerstörung des Lebensraumes in der DDR. Am Beispiel der Braunkohleregion im Leipziger Südraum wird das Entstehen zivilgesellschaftlichen Engagements und Widerspruchs unter den Bedingungen der SED-Diktatur nachgezeichnet. Dieser jahrelange Protest des Christlichen Umweltseminars Rötha mündet nach der Friedlichen Revolution 1989 in ein wirtschaftliches, soziales und kulturelles Zukunftskonzept für eine geschundene Region.
Schwerpunkt der Ausstellung bildet die Entstehungs- und Entwicklungsgeschichte des Christlichen Umweltseminars Rötha (CUR) in der Braun-kohleregion des Leipziger Südraums. Das Gebiet war vom Kohletagebau, der Braunkohle- und der Karbolchemie geprägt, was zu massiven Umwelt-schäden führte. Ab dem Jahr 1981 begann das CUR, zunächst mit Baumpflanzaktionen, Informationsabenden und umweltbezogenen Gottes-diensten zu agieren. Die ab 1983 jährlich stattfindenden Umweltgottesdienste entwickelten sich zu öffentlichkeitswirksamen Treffen.
Mit der Protest-Aktion »Eine Mark für Espenhain« im Jahr 1988 erreichte das CUR eine unerwartete Resonanz. Mit 100.000 Unterstützern entwickelte sich diese Unterschriften- und Geldsammlung zur ersten und einzigen Bürgerinitiative in der DDR.
Persönliche Fotos und Dokumente sowie Zitate zeigen die Hoffnungen auf eine bessere Zukunft. Einen vertiefenden Einblick vermittelt die Medienstation, in der sieben Zeitzeuginnen und -zeugen ihre Geschichten erzählen.
Geöffnet ist die Ausstellung Di sowie Do - So von 10 - 12 und 15 - 17 Uhr

Buchvorstellung
Montag, 24. Juni, 19.30 Uhr, Kirche (oder Gemeindehaus)
Im Rahmen der Ausstellung gestaltet das Autorenehepaar Annette Hildebrandt, Tochter der unvergessenen Regine Hildebrandt, und Lothar Tautz, einen multimedialen Abend mit Lesung, Videos, Fotos, Live-Musik u.a. von Renft zur Vorstellung ihres Zeitzeugenbuches „Protestanten in Zeiten des Kalten Krieges. Der Wittenberger Kirchentag zum Lutherjubiläum 1983 im Fokus der Staatssicherheit“ am Montag, dem 24. Juni, 19.30 Uhr, in der Kirche oder im Gemeindehaus. Dabei spielt auch das ehemalige „Karl-Marx-Lager“ Bad Schmiedeberg eine nicht unwichtige Rolle!
Der Eintritt zur Ausstellung und zum Gesprächsabend ist frei,
um eine Spende zur Deckung der Unkosten wird freundlich gebeten.


Mai 2019:
„Johannes Bugenhagen: Wegbereiter der Reformation an Luthers Seite“ (PLM Bayern)

 

bugenhagen

 

Dr. Pomeranus – Johannes Bugenhagen, Wegbereiter der Reformation an Luthers Seite.
Eine Wanderausstellung des PLM Bayern.
30. April bis 2. Juni 2019 – Ev. Stadtkirche Bad Schmiedeberg
Geöffnet dienstags und donnerstags bis sonntags von 10 bis 12 und 15 bis 17 Uhr

Ohne Johannes Bugenhagen (* 24.6.1485 Wollin + 20.4.1558 Wittenberg) wäre die Reformation, vor allem im europäischen Norden, anders verlaufen. Trotz seiner bedeutenden Rolle im Zusammenwirken mit Martin Luther und Phillip Melanchthon, gerät der gelehrte Theologe und Sozialreformer, dessen vorderstes Anliegen der Frieden zwischen den Menschen war, immer mehr in Vergessenheit.

Eine bilderreiche Ausstellung in der Stadtkirche zu Bad Schmiedeberg setzt nun ihren Focus ganz auf Johannes Bugenhagen, der über dreißig Jahre lang als Luthers engster Vertrauter und dessen Botschafter die Reformation maßgeblich voranbrachte. Beleuchtet wird dabei ein charismatischer Mann, der vor allem als emphatischer Sozialreformer das protestantische Kirchenwesen mitgeprägt hat.

Als er 1521 nach Wittenberg zog, um sich Luther anzuschließen, war er bereits ein reifer und profilierter Mann von hohem Ansehen. In seiner Heimat Pommern zählte man ihn zu den Zentralfiguren der Kirche und die von ihm konzipierte Lateinschule zu Treptow galt als einzigartig fortschrittliche Institution, deren Ruf weit über die Grenzen des Landes reichte. Mehrere Bücher hatte er bereits veröffentlicht, die ihn im Rang eines geachteten Theologen bestätigten.

Der „Dr. Pomeranus“ brachte also als gelehrter Bibelausleger das ideale Handwerkszeug nach Wittenberg mit, wo ihn Luther bald entdeckte und für wichtige Missionen heranzog. Er wurde Stadtpfarrer und Luthers Seelsorger im Kreis der Reformatoren, er war Professor der Theologie und Verfasser zahlreicher Schriften, und er wurde zum viel gefragten Botschafter der Reformation.

Der stets um Gerechtigkeit bemühte und meist gut gelaunte Mann war als Vermittler gerne gesehen und verstand es, einfühlsam mit Menschen aller Stände umzugehen. Als Spezialist in der Entwicklung neuer Kirchenordnungen war er viele Jahre auf Reisen und wurde in Städten wie Hamburg, Lübeck oder Braunschweig wie ein Erlöser empfangen. Aber auch in Pommern, Dänemark und Norwegen gestaltete er Kirche neu.

Die Ausstellung beleuchtet bisher wenig beachtete Schauplätze der Reformation und stellt einen Mann in ihren Mittelpunkt, der mit Recht in den Rang der großen Reformatoren neben Luther und Melanchthon eingereiht werden kann.

Die Exposition ist ein Projekt des Kulturrings der Pommerschen Landsmannschaft Bayern und wurde unterstützt vom Bayerischen Staatsministerium für Arbeit, Soziales, Familie und Integration. Sie stellt in umfangreichen Bild- und Texttafeln Leben und Wirkungsgeschichte Bugenhagens dar. Besonders hervorzuheben ist eine großformatige Abbildung des bedeutenden Croy-Teppichs aus Greifswald.

Kuratiert wurde sie von Martina Kerl, Kulturreferentin des Kulturrings Pommern, die am Donnerstag, dem 9. Mai, um 19.30 Uhr im Rahmen der Orgelvesper eine Einführung in die Ausstellung geben wird. Der sehr lesenswerte Katalog ist für 5 Euro ab diesem Termin erhältlich.


 

2018

01. bis 29.7.2018
„Die Lust an der List – Das politisch-gesellschaftlich Kabarett in der DDR“
 
Das Martin-Luther-King-Zentrum Werdau hat eine neue Wanderausstellung konzipiert und die evangelische Kirchengemeinde Bad Schmiedeberg gehört zu den ersten Orten, die sie präsentieren dürfen: „Die Lust an der List – Das politisch-gesellschaftliche Kabarett in der DDR“.

Das politisch-gesellschaftliche Kabarett sollte in der DDR dazu beitragen, die Zuschauer durch wohldosierte Kritik humorvoll mit dem sozialistischen Staat zu versöhnen.
Im Gegensatz zur Bundesrepublik standen die Kabaretts hier unter Kontrolle und im Dienst der Staatspartei. Damit unterlagen sie staatlichen Beschränkungen und Zensureingriffen. Dabei lag die Stärke des DDR-Kabaretts in der stillen Vereinbarung mit dem Publikum, Kritik "zwischen den Zeilen" lesbar zu machen. Denn mit "Lust an der List" versteckten die Kabarettisten hinter der offenen Lüge die Wahrheit, die von den Zuschauern entdeckt und mit Beifall quittiert wurde.
Auf 20 Rollup-Displays beleuchtet diese Ausstellung die Entwicklung des deutschen Kabaretts bis heute. Dabei liegt der Schwerpunkt auf renommierten Ensemble-Kabaretts wie die "Distel", die "Leipziger Pfeffermühle", die "academixer" oder die "Herkuleskeule" u. a., die zu DDR-Zeiten die aufmerksamen Zuschauer mit "Lust an der List" begeisterten und auch nach 1990 das neue Publikum für sich gewinnen konnten.
Die Ausstellung des Martin-Luther-King-Zentrums Werdau wurde von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, dem Sächsischen Landesbeauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens, dem Landkreis Zwickau und der Stadt Werdau gefördert.

Mehr auch unter http://www.martin-luther-king-zentrum.de/mlkz/ausstellungen/die-lust-an-der-list

Geöffnet ist die Ausstellung täglich außer montags und mittwochs von 10 bis 12 und 15 bis 17 Uhr, oder nach vorheriger Anmeldung (034925-70282 oder -70370).
Der Eintritt ist frei, zur Deckung der Unkosten wird um eine Spende gebeten.

 

 

22.5. bis 30.6.2018,
„Was isst die Welt?“

Die Ausstellung zeigt in 20 beeindruckenden Fotografien die Vielfalt unserer Nahrungsmittel. Gleichzeitig führt sie uns aber auch vor Augen, wie ungleich die Nahrungsmittel auf der Welt verteilt sind. Ein Kunstgriff des Fotografen Peter Menzel lässt uns dies ganz unmittelbar erleben: Auf den Fotos ist jeweils eine Familie zusammen mit der Menge an Lebensmitteln abgebildet, die ihr für eine Woche zur Verfügung stehen. Da sehen wir zum Beispiel eine Flüchtlingsfamilie aus Darfur mit ihrer mehr als kärglichen Wochenration, und gleich daneben eine japanische Familie neben ihrem üppigen Wocheneinkauf. Kurze Texte und ausgewählte statistische Daten informieren die Betrachter über die Ernährungssituation und Ernährungs­gewohnheiten der jeweiligen Familie und über das Land. Die Ausstellung spannt einen Bogen um die ganze Welt. Von Deutschland über die Türkei, Ägypten, Bhutan, China und Ecuador bis in die USA, um nur einige der insgesamt 20 gezeigten Länder zu nennen. Und sie spannt auch einen Bogen von den reichen Industrienationen mit ihrem Überfluss an Nahrungsmitteln hin zu den ärmsten Ländern, in denen der Nahrungsmangel zum Alltag gehört.
Die Ausstellung wurde uns vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammen­arbeit und Entwicklung (BMZ) zur Verfügung gestellt.
Mehr auch unter https://was-isst-die-welt.de
 
Geöffnet ist die Ausstellung täglich außer montags und mittwochs von 10 bis 12 und 15 bis 17 Uhr,
oder nach vorheriger Anmeldung (034925-70282 oder -70370).
Der Eintritt ist frei, zur Deckung der Unkosten wird um eine Spende gebeten.