Liebe Gemeindeglieder, liebe haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Bad Schmiedeberg und Söllichau, liebe Freundinnen und Freunde!

02.01.2018

Liebe Gemeindeglieder, liebe haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Bad Schmiedeberg und Söllichau,
liebe Freundinnen und Freunde!

 

Wie Sie längst alle wissen, werde ich am Jahresende mit der Vollendung meines 65. Lebensjahres in den Ruhestand versetzt werden.  Das ist für mich ein wichtiger Moment zu dankbarer Rückschau und hoffnungsvollem Blick nach vorn. Und Sie ahnen, dass sich da Freuden- und Abschiedstränen miteinander vermischen …

Mit großer Freude konnte ich in den vergangenen mehr als 3 ½ Jahrzehnte als Gemeindepfarrer von 1984 bis 1999 in Langendorf bei Weißenfels, von 1999 bis 2003 als Seelsorger für die Soldaten an den Standorten Weißenfels, Hohenmölsen, Halle/Saale und Naumburg und ab März 2004 hier in Bad Schmiedeberg, ab 2008 auch in Söllichau, meinen Ordinationsauftrag erfüllen, nämlich auf menschenfreundliche Weise die Gute Nachricht von der Liebe Gottes allen Menschen auszurichten, die Sakramente unserer Kirche - Taufe und Abendmahl - ordnungsgemäß zu verwalten, Kinder und Jugendliche zu unterrichten, Gemeinde zu leiten, Ehrenamtliche zu führen, das Vermögen wenn möglich zu mehren, Kirchen instand zu setzen, Pfarrhäuser instand zu halten, Amtshandlungen, also Taufen, Trauungen, Bestattungen durchzuführen und - für mich immer am schönsten - fröhliche und lebendige Gottesdienste zu feiern.
Es war mir stets ein großes Anliegen, für Kinder und Erwachsene, Junge und Alte, für Fröhliche und Traurige, für Nahe und Ferne, Aufgeschlossene und Kritische gleichermaßen da zu sein. In den ersten Jahren geschah dies durchaus in der Auseinandersetzung mit dem DDR-System, danach in den Aufbruchsjahren der 90er mit viel Elan im Nutzen der neuen Möglichkeiten, bei der Bundeswehr in der Begegnung mit Soldatinnen und Soldaten, die teils freiwillig, manche aber auch gezwungenermaßen Dienst an der Waffe taten - und natürlich auch mit den Zivildienstleistenden in unseren Einrichtungen.

In Bad Schmiedeberg kam die Erfahrung mit den Kurgästen unserer Kliniken dazu, deren seelsorgerliche Begleitung ich jetzt übernehmen durfte. Und natürlich die Chance, meine Erfahrungen und Verbindungen im Bereich Kunst und Kultur, Kino und Konzerten, Theater und Ausstellungen einzubringen und zu fördern. Dass ich damit manchmal bis an die Grenzen gegangen bin, sie vielleicht auch mal überschritten habe, ist mir durchaus bewusst.

Ich konnte auf Vieles bauen: zuallererst auf die Arbeit meiner Amtsvorgänger, zuletzt vor allem von Frau Pfarrerin Paul mit ihrem großen Engagement und ihrer fachlichen Kompetenz beim Erhalt und Wiederaufbau der Kirchen und Pfarrhäuser unserer Gemeinde.
Treu zur Seite standen mir mit großem Einsatz die ehemaligen und aktuellen Mitglieder der Gemeindekirchenräte in Bad Schmiedeberg und Söllichau. Dankbar bin ich für das gute dienstliche und persönliche Miteinander mit unserem Kantor Otto-Bernhard Glüer und Pastorin Andrea John aus Meuro.
Eine Vielzahl von ehrenamtlich Helfenden, von Bürgerarbeitern und anderen war und ist stets einsatzbereit. Mit den Einrichtungen unsrer Stadt, den Bürgermeistern und der Verwaltung, den Kurkliniken, den Kitas, den Schulen, den Vereinen gab es gute Begegnungen und Zusammenarbeit. Und von wie vielen Menschen und Familien habe ich Unterstützung erfahren bei der Arbeit, im Gespräch, beim Feiern wie beim Trösten! Jede und Jeder mag hier den eigenen Namen einsetzen …  Zwei möchte ich dennoch nennen: mein ganz besonderer Dank gilt Annelie Grabe, meiner ehemaligen, und Sandra Göritz, meiner jetzigen Mitarbeiterin im Gemeindebüro. Ihr beide habt weit mehr geleistet, als je in euren Arbeitsverträgen gestanden hat!

Ich konnte viel Gutes tun - dafür bin ich dankbar. Wo ich in diesen Jahren aber auch Menschen wissentlich oder unwissentlich verletzt oder enttäuscht habe, bitte ich um Entschuldigung und, wo noch möglich, um Versöhnung.

Die Zukunft ist nie ganz gewiss – aber sie ist in Gottes Hand. Den Gemeinden wünsche ich, dass rasch und zufriedenstellend die Nachfolge geklärt wird. Frau Latzel als Vakanzverwalterin, dass sie gute Unterstützung erfährt. Allen jenen, die jetzt und in Zukunft Verantwortung zu übernehmen bereit sind, dass sie daran Freude haben und Anerkennung finden.

Meine Verabschiedung erfolgt am Dreikönigstag, Samstag, 6. Januar, 14 Uhr im Gottesdienst in der Stadtkirche. Da will ich Sie alle sehen!

Also bis dahin und dann auf immer – Gott befohlen! Ihr und euer

Christoph Krause